TAG DER NACHBARN
„Schade, dass ich Euch alle nicht schon früher kennengelernt habe“
Sieben Rösrather Nachbarschaften trafen sich am 31. Mai zum bundesweiten „Tag der Nachbarn“, um gemeinsam zu feiern, neue Freundschaften zu knüpfen und alte Kontakte zu beleben. Aufgerufen zu dem Event hatte die Engagierte Stadt Rösrath gemeinsam mit der Stadt und den Kirchen, die VR Bank Rösrath unterstützte das Projekt. Das Programm reichte vom Hausflohmarkt über Tischtennis-Matches, gemeinsames Kaffeetrinken und Grillen bis zur Baumtaufe.
„Wir hatten einen wunderschönen Tag und Abend“, erzählt Claudia Pfaus aus Forsbach. „Es war fantastisch, dass wir uns besser kennenlernen konnten. Wir haben eine Tischtennisplatte aufgestellt und verschiedene Spiele für die Kinder vorbereitet. Nachmittags gab es Kaffee und Kuchen und später haben wir bis spät in den Abend hinein gegrillt. Es war eine tolle Gelegenheit!“
In Hoffnungsthal nahm „Die Kette e.V. Rösrath“ mit großer Freude am Tag der Nachbarschaft teil. Die Organisation ist Träger der Demenz-WG an der Gebrüder-Reusch-Straße und feiert in diesem Jahr ihr 40jähriges Bestehen. „Es waren zahlreiche Besucherinnen und Besucher vor Ort und haben mit den Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen einen tollen Tag verbracht“, freut sich WG-Leiter Christian Maestro.
Bärbel Bauer organisierte kurzerhand einen kleinen Hausflohmarkt vorm „Hochhaus“ am Sülztalplatz: „Ich liebe Flohmärkte und habe öfter schon selbst welche organisiert. Und auch wenn wir nicht so viel verkaufen – den Kontakt mit den Nachbarn haben wir alle als positiv empfunden.“
Zu einem besonderen Anlass trafen sich auf Initiative von Nicole Bernstein die neuen Nachbarn an der Bleifelder Straße 63: Dort fand eine zünftige Baum-Taufe für die kürzlich von der Stadt gesetzte Säulen-Zelkove statt.
Barbara Schleyer, die sich im „Projekt Artenvielfalt“ engagiert, verlegte das Nachbarschaftstreffen kurzerhand in den Augustinusgarten, wo sich die Gäste nebenbei auch noch über insektenfreundliche Gartengestaltung informieren konnten.
Auch im Siefen wurde gemeinsam mit alten und neuen Nachbarn gefeiert: „Unser letztes Straßenfest hatten wir vor Corona, da wurde es Zeit, mal wieder etwas zu veranstalten“, so Klaus Stöcker. Eine tolle Gelegenheit, die neu Zugezogenen kennen zu lernen und sich über das einfache „Hallo“ hinaus mal näher kennen zu lernen.
Besucherrekorde brach das Nachbarschaftsfest am Hausacker: rund 60 Nachbarinnen und Nachbarn trafen sich dort. „Viele meinten, sie hätten schon so oft darüber nachgedacht, dass man mal ein Straßenfest aufziehen sollte – aber es fehlte die Initiative. Deshalb waren Freude, Begeisterung und das Interesse am anderen riesig groß. Toll auch, dass mehrere Generationen zusammenkamen“, erzählt Marina Wittka, die das Fest gemeinsam mit Bettina Thiemeyer initiiert hat. O-Ton einer Besucherin: „Schade, dass ich Euch alle nicht schon früher kennengelernt habe – sehr schön, solche Nachbarn zu haben!“ Und Bettina Thiemeyer freut sich, dass die neu geknüpften Kontakte nicht nur fürs nächste Fest, sondern künftig auch für Nachbarschaftshilfe genutzt werden sollen.
„Funktionierende Nachbarschaften, die aufeinander achten, sind für unser Gemeinwesen unverzichtbar“, so Eva Richter, Ehrenamtskoordinatorin der Engagierten Stadt Rösrath. „Gerade erst wurden neue Zahlen zum Einsamkeitsempfinden der Erwachsenen in Deutschland veröffentlicht: Mit Corona gab es einen sprunghaften Anstieg und es ist heute immer noch höher als vor der Pandemie – vor allem auch bei der jüngeren Generation. Ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis ist ein wichtiger Baustein, es nicht so weit kommen zu lassen.“